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Bildgestaltung
 

Was ein gutes Bild ausmacht kann man nicht eindeutig sagen, zu unterschiedlich sind die Geschmäcker. Aber eines sollten sie schon - dem Fotografen gefallen. Was man alles beachten sollte um aus einem Foto ein gutes Bild zu machen füllt ganze Bücher.

  Deshalb bin ich auch nicht in der Lage auf alles einzugehen. Jedoch versuche ich ein paar Tipps zu geben, damit man Fotos schießt, die auch andere Leute ansprechen. Dabei gehe ich nur auf wenige Dinge ein, oft nur Kleinigkeiten, die das Bild aber enorm aufwerten.

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Bildaufteilung Einbeziehung des Vordergrundes Der richtige Moment Tonwertvereinfachung
       
Konturen Rahmung "goldener Schnitt" Formen
       
Blickrichtung Formatfüllend Weniger ist mehr "Mut zur Leere"
       
Kameraposition Linienführung Perspektive Langzeitbelichtung
       
Horizont Strukturen Alltägliches gefundene Objekte
       

Bildaufteilung   Einbeziehung des Vordergrundes
     
 
     

Bei der Bildgestaltung sollte darauf geachtet werden, dass die Anordnung der Bildelemente so geschieht, dass ein geschlossener Eindruck entsteht.

Das Bildformat sollte wie eine Malerleinwand betrachtet werden. Dabei sollte man schon Überlegungen anstellen, welche Formen und Proportionen dem Motiv am besten entsprechen.

  Durch die Einbeziehung des Vordergrundes, kann man beispielsweise bei Landschaftsaufnahmen ganz andere Eindrücke (Wirkungen) schaffen, als bei der "normalen" Ablichtung. Dabei bietet sich oftmals das Hochformat an um nicht alltägliche Aufnahmen zu machen.
     
Der richtige Moment   Tonwertvereinfachung
     
 
     

Viele werden jetzt denken, was soll dass denn? Ist doch logisch im richtigen Moment abzudrücken. Wirklich? Ich denke hier an die vielen Fotos, wo unsere Verwandten die Augen zukneifen oder gerade im Begriff sind sich von uns abzuwenden. Sieht doch irgendwie komisch aus, oder?

Die Palette der Beispiele kann man beliebig fortsetzen, sei es beim Sport, in der Natur oder bei der ganz ordinären Familienfeier.

Also gibt es nur zwei Möglichkeiten dem entgegenzuwirken.

Erstens man beobachtet sehr genau die Umgebung um wiederkehrende Situationen zu finden, oder zweitens, man macht eine Serie von Bildern und sucht dann später das "Perfekte" aus.

 

Bei Aufnahmen von Landschaften, findet man oft störende und unerwünschte Durchzeichnungen der Bildelemente. Atmosphärische Verhältnisse, wie beispielsweise Morgennebel, unterdrücken diese "Störungen".

Sind die Bildelemente tief gestaffelt (so wie hier), so werden sie von der Luftperspektive voneinander abgesetzt.

Je weiter die Objekte entfern sind, desto heller erscheinen sie.

     
Konturen   Rahmung
     
 
     
Mehrere Möglichkeiten stehen Ihnen zur Verfügung, um die Konturen einer Bildkomposition zu betonen. Beispielsweise können Sie den Umriss eines Gegenstandes hervorheben, in dem Sie ihn vor einen einfachen, ruhigen Hintergrund (z.B. wolkenloser Himmel) positionieren. Um Konturen noch stärker zu betonen und die Detailwiedergabe zu unterdrücken, zieht man starkes Seiten- oder Gegenlicht ein.   Man kann die Wirkung des Bildes verbessern, indem man zusätzliche Elemente in die "Komposition" mit einbezieht um den Hauptgegenstand mit einem geeigneten Objekt zu umrahmen. Beispiele sind Fenster, Brückenbögen oder wie hier Baum und Äste. Diese Umrahmung sorgt dafür, dass wir uns intensiver mit dem Hauptmotiv beschäftigen, weil unser Blick immer wieder dorthin gelenkt wird.
     
"goldener Schnitt"   Formen
     
 
     

Man sollte immer versuchen die "Drittelregel", auch "goldener Schnitt" genannt, in der Fotografie anzuwenden.

Außerhalb der Mitte platzierte Objekte bringen Dynamik in jedes Bild. Versuchen Sie einmal eine Serie, in der sie das Objektiv, mal rechts oder links, oben oder unten platzieren. Durch solche "Studien" bekommt man schnell heraus, welche Motive, wie am besten abgebildet werden sollten.

  Oft sind die einfachsten Bilder die aussagekräftigsten. Formen spielen dabei eine entscheidende Rolle. Um die Formen auf dem Foto noch plastischer erscheinen zu lassen, sind eine optimale Beleuchtung und unterschiedliche Schärfeebenen notwendig. Dabei hat das Zusammenwirken von Licht und Schatten gepaart mit der veränderlichen Schärfe die Aufgabe, das Bild räumlich erscheinen zu lassen.
     
Blickrichtung   Formatfüllend
     
 
     
Bei Personen oder Tieraufnahmen empfiehlt es sich oft (nicht immer) in Sprechrichtung oder Bewegungsrichtung von dem Objekt mehr Raum zu lassen. Dadurch geht der Blick oder die Aktion in das Bild und es wirkt dynamischer und niemals langweilig.   Ich finde, es gibt nichts "schlimmeres" als Bilder, bei dem man zu viel störendes Umfeld sieht (Zäune, Mauern, Gitter). Versuchen sie deshalb immer das Hauptmotiv formatfüllend abzubilden. Besonders bei Tieren im Zoo ist das wichtig. Dabei ist es jedoch nötig, im Besitz entsprechender Teleobjektive zu sein, ansonsten müssen Sie versuchen das Umfeld als Gestaltungselement mit einzubeziehen.
     
Weniger ist mehr   "Mut zur Leere"
     
 
     
Wie viele Objekte braucht eigentlich ein Bild um aussagekräftig zu sein. Das kann man nicht so leicht beantworten. Fakt ist jedoch, dass gute Bilder mit wenigen Elementen auskommen. Überfordern sie den Bildbetrachter nicht, in dem sie ihm mit einer Unmenge an Bildinformationen "bombardieren". Beschränken Sie sich auf das Wesentliche.  

Im Gegensatz zum "formatfüllenden Fotografieren" nutzt man das totale Gegenteil. Hierbei sollte man dennoch darauf achten, dass sich im Vordergrund keine störenden Elemente befinden, denn dann wäre der Effekt, den man erzielen will zu Nichte gemacht.

Weitwinkelobjektive sind für diese Aufnahmen gut geeignet.

     
Kameraposition   Linienführung
     
 
     

Welche die ideale Kameraposition ist, hängt ganz vom Motiv ab. Oft reicht es aber in die Hocke zu gehen, um aus einen "Allerweltsfoto" ein besonderes Bild zu machen. Dabei kommt das Objekt (wie bei dem Trike) über den Horizont und hat gleich bessere Kontraste, als wenn das hintergründige Feld, das "Gefährt" einschließt.

Bei Personen jedoch ist es wichtig in Augenhöhe zu arbeiten. Ansonsten führt eine zu hohe oder zu tiefe Kameraposition zu perspektivischen "Verzerrungen", die bei Menschen, besonders bei Kindern, unvorteilhaft ist.

  Um eine Bildkomposition möglichst dynamisch erscheinen zu lassen, nutzt man häufig Diagonalen und andere schräg laufende Linien. Damit kann man sehr bildwirksame perspektivische Effekte erzielen. Verstärken lässt sich dieser Effekt, wenn man die Brennweite und den Aufnahmeort so wählt, dass sich stark betonte Fluchtlinien ergeben auch wenn der Gegenstand nur rechtwinklige Linien aufweist. Die beste Technik so etwas zu fotografieren, ist es sehr nah an das Objekt heranzugehen und einen möglichst schrägen Blickwinkel zu wählen. Verwenden Sie ein starkes Weitwinkelobjektiv, um trotz des nahen Abstandes einen großen Motivausschnitt zu realisieren.
     
Perspektive   Langzeitbelichtung
     
 
     
Was im gleichen Atemzug mit der Kameraposition genannt werden muss, ist die Perspektive. Durch die Perspektivenwahl, lässt sich die Tiefenwirkung eines Fotos hervorheben. Weiter kann man durch gewollte perspektivische Verzerrungen die Bilder ungemein aufwerten, besonders weil man dann Blickwinkel wählt, die nicht alltäglich sind. Um die perspektivischen Verzerrungen auf die "Spitze" zu treiben empfehlen sich Ultraweitwinkel unter 24 mm Brennweite.   Was auf den ersten Blick schwer zu realisieren scheint, ist ganz nüchtern betrachtet sehr einfach. Egal ob Feuerwerk oder Blitze eines Gewitters, die Vorgehensweise ist identisch. Voraussetzung ist jedoch wenig Umgebungslicht (am besten Dunkelheit) und ein Stativ. Man verwendet Filme mit niedriger Empfindlichkeit (ISO 100 oder weniger) und schließt die Blende maximal (hoher Wert). Dann löst man aus bis man das Gefühl hat, genügend "Informationen" auf den Film oder den Chip zu haben. Dieses Foto benötigte eine Belichtungszeit von ca.1,5 Minuten.
     
Horizont   Strukturen
     
 
     
Den Horizont sollte man nicht in die Bildmitte legen. Besser ist es ihn im oberen oder unteren Drittel der Bildhöhe anzuordnen. Dies macht das Foto dynamischer. Dennoch ist Landschaftsfotografie schwieriger als man meint. Ob man die Stimmung, bestimmte Details oder die Weite darstellen will - in jedem Fall ist eine sorgfältige Planung nötig. Weite Räume enthalten in der Regel viele optische Informationen. Deshalb ist es wichtig, nach charakteristischen Merkmalen Ausschau zu halten.   Musterartig über das ganze Bild verteilte Strukturen eignen sich zur Darstellung eines bestimmten Motivs und bringen Ordnung in das scheinbare Chaos der Formen. Solche Strukturen findet man beispielsweise im Geäst von Bäumen, in Kieshaufen oder an einem  Gebäudekomplex, wie hier am Dach. Strukturen entstehen oft durch harte Beleuchtung einer auffällig gegliederten Oberfläche oder durch die Reihen interessanter Formen bei gleichmäßiger Beleuchtung.
     
Alltägliches   gefundene Objekte
     
 
     
Beschränken Sie sich bei der Suche nach interessanten Formen und Konturen nicht auf die gängigsten Motive. Probieren sie sich darin, das fotografische Potential alltäglicher Gegenstände zu entdecken. Oft sind es die vermeintlich "nichts sagenden" Objekte, die sich am Ende als die wesentlich besseren Motive entpuppen.   "Gefundene Objekte" ergeben oft schöne und interessante Stillleben. Eine Ansammlung von diversen Gegenständen, wie diesen Handrädern, lassen sich häufig für faszinierende Kompositionen verwenden. Man muss nur die Augen aufhalten und nicht mit "Scheuklappen" durch seine Umwelt stapfen.